In Gebäudebereichen ohne besondere Brandschutzanforderungen kommen derzeit Füll- und Montageschäume auf Basis von Polyurethan (PU) zum Einsatz. PU-Schäume eignen sich nicht für Brandschutzlösungen, da sie bestenfalls als schwer entflammbar klassifiziert sind.
Die Firma IGP Chemie GmbH hat bereits einen nichtbrennbaren 2-Komponenten-Schaum auf mineralischer Basis entwickelt. Dieser ist im Bausektor noch nicht konkurrenzfähig, weil unter anderem das Aufschäumverhalten und damit verbunden die Wärmeleitfähigkeit eine zu schlechte Performance aufweist. Das wollen wir in diesem Projekt verbessern.
Ziel ist es, dass der nichtbrennbare Mineralschaum ähnliche Eigenschaften wie ein handelsüblicher PU-Schaum besitzt. Er soll zum schnellen Hinterfüllen von Fensterrahmen und Türzargen sowie zum Ausschäumen von Wanddurchbrüchen, Fugen und sonstigen Hohlräumen verwendet werden können. Im ausgehärteten Zustand soll er chemisch unbedenklich sein und sich ebenso leicht schneiden, sägen, bohren und schleifen lassen wie ein PU-Schaum. Insbesondere im Hinblick auf die Anwendung als Dämmmaterial für technische Anlagen wollen wir außerdem die Wärmeleitfähigkeit reduzieren. Bei der Entwicklung achten wir selbstverständlich auch darauf, dass der neue Brandschutzschaum die Grenzwerte für Emissionen von flüchtigen organischen Verbindungen (VOC) einhält.
Ein weiteres Projektziel ist es, ein mobiles Dosiersystem zu entwickeln, mit dem 25 kg Material in einem Arbeitsgang verarbeitet werden können. Das ermöglicht es, individuelle Dämmungen von haustechnischen Anlagen schnell und passgenau herzustellen. Auch beim Einbau von Brandschutztüren und -fenstern ist das Dosiersystem vorteilhaft: Damit entfällt die Entsorgung der aktuell verwendeten 600-ml-Einwegkunststoffkartuschen, die sonst in großen Mengen auf den Baustellen anfallen würden.