Zur Erreichung des Projektziels werden wir die Geruchsstoffemissionen bei Holzwerkstoffen aus frischem Kiefernholz für den Dämmbereich (Faserdämmplatten) und für den konstruktiven Bau (Oriented Strand Boards [OSB] und Grobspanplatte) zunächst systematisch erfassen. Basierend auf diesen Ergebnissen entwickeln wir verfahrenstechnische Methoden, gekoppelt mit chemisch-physikalischen Modifikationsverfahren, zur Vermeidung und/oder Verminderung von belästigenden oder beeinträchtigenden geruchsrelevanten Einzelstoffen.
Die Versuchsführung konzentriert sich vordringlich auf die Reduzierung von Geruchsemissionen, die sich aus der stofflichen Zusammensetzung des Rohstoffs in Verbindung mit verfahrenstechnisch unumgänglichen Prozessschritten wie der Heißtrocknung oder der Heißpressung ergeben.
Die Ziele des Projekts sind im Einzelnen:
- Quantitative und qualitative Identifizierung der Emissionen an flüchtigen organischen Verbindungen unter Berücksichtigung der geruchsrelevanten Stoffe aus Kiefernholz, Zwischenprodukten bei der Werkstoffherstellung und den hergestellten Werkstoffen mit Hilfe von Prüfkammermessungen anhand von Massenspektrometrie (GC/MS) und Gaschromatographie/Olfaktometrie (GC-O/FID),
- Ermittlung des Einflusses der verfahrensbedingten Prozessschritte (Trocknung der Strands/Grobspäne, thermo-mechanischer Holzaufschluss zur Herstellung der Faserstoffe, Heißpressen der Span- und Fasermatten zum Holzwerkstoff) auf die VOC- und Geruchsemissionen von OSB/Grobspanplatten und Faserdämmplatten,
- Identifizierung geeigneter und in die Industrie umsetzbarer Verfahren zur Verminderung und/oder Vermeidung von Fehlgerüchen bei Holzwerkstoffen, beispielsweise durch
- Verminderung der Temperaturbeaufschlagung bei der Trocknung der Holzpartikel und dem Heißpressen,
- Modifizierung der Oberfläche der Strands/Grobspäne,
- chemische Modifizierung der Faserstoffe beim Holzaufschluss,
- Nachbehandlung der Strands/Grobspäne und Fasern,
- Einsatz von Additiven zur Geruchsbindung sowie Verhinderung von Sekundärrektionen.