In diesem Projekt gehen wir der Frage nach, wie sich die Emissionen von Holz und Holzwerkstoffen über einen längeren Zeitraum hinweg entwickeln und im Hinblick auf die Innenraumluft in der realen Einbausituation relevant sind. Die gängigen Bewertungschemata für Bauprodukte sehen für die Bewertung der Langzeitemission eine Prüfung nach 28 Tagen vor. Dieser Messwert allein ist möglicherweise nicht repräsentativ für die Beurteilung des Langzeitemissionsverhaltens von Holz und Holzwerkstoffen, da er deren Beitrag zur Qualität der Innenraumluft möglicherweise unzureichend abbildet.
In dem vom Fraunhofer WKI betreuten Projektteil messen wir Emissionen aus Baustoffen zunächst individuell nach herkömmlichen Verfahren. Anschließend erfolgen Untersuchungen von Wechselwirkungen einzelner Bauteile im Verbund. Im Fokus steht hierbei die Betrachtung der Emissionen eines solchen Verbundes, beispielweise einer Wand, über einen längeren Zeitraum sowie deren Auswirkung auf die Innenluftqualität. Um dennoch standardisierbare Randbedingungen einstellen zu können, werden die Untersuchungen in großen Prüfkammern durchgeführt. Zur Verifikation der Untersuchungsergebnisse nehmen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am Thünen-Institut parallel Messungen an realen Gebäuden vor, die aus den gleichen Materialien aufgebaut wurden. Zur Realisierung der Aufbauten erfolgt eine enge Zusammenarbeit mit Verbänden der Holzindustrie und Holzhausherstellern sowie deren Zulieferern.
Aufgaben des Fraunhofer WKI:
- Definition eines Szenarios in großen Prüfkammern im Modellraum der Normung zur Simulation von Realraumbedingungen
- Prüfung aller eingesetzten Baustoffe individuell, einschließlich einer Bewertung gemäß AgBB
- Einbau von exemplarischen, standardisierten Wandelementen in eine große Prüfkammer
- Möglichkeiten der Bewertung von Gerüchen in Bauteilmessungen (AgBB) und in der Konstruktion (große Prüfkammer und Realraum)
- Langzeitverhalten
- Zuarbeit zu Projektteil des Thünen-Instituts (Handlungsempfehlungen in Bezug auf Geruch und große Prüfkammern)
Ergänzende Informationen finden Sie auf der Projekt-Webseite des Thünen-Instituts.