Holzzerstörende Insekten, wie beispielsweise der Asiatische Laubholzbockkäfer (Anoplophora glabripennis) können durch den globalisierten Handel über befallenes Schnitt- oder Verpackungsholz ungewollt importiert werden. Aufgrund des Klimawandels finden sie in Mitteleuropa zunehmend bessere Lebensbedingungen, haben aber bisher keine natürlichen Feinde und können sich daher schnell ausbreiten.
In diesem Forschungsprojekt entwickeln und erproben wir ein effektives Kontrollverfahren zur Überprüfung von Importwaren bzw. holzbasierten Verpackungen auf Befall von Schadinsekten. Dies soll z. B. von Holzhändlern und Überwachungsbehörden eingesetzt werden können. Angestrebtes Projektziel ist eine praxistaugliche und wirtschaftliche Erkennungsmethode, die eine visuelle Begutachtung von Lieferungen und eine zusätzliche akustische Prüfung von Verdachtsproben umfasst.
Stufe 1 – Visuelle Begutachtung der Lieferung
In der ersten Stufe des Kontrollverfahrens sollen Importe von Holzwaren und holzbasierten Verpackungen visuell begutachtet werden. Bei Verdacht auf Befall sind Proben für die weitere Prüfung (Stufe 2) auszuwählen und zu entnehmen.
Im Rahmen des Forschungsprojekts entwickeln wir eine Strategie für die Sichtprüfung und eine Handlungsanweisung zur Probenauswahl anhand einfach feststellbarer visueller Befallsmerkmale (sichtbare Imagines, Larven, Bohrlöcher, Fraßgänge, Bohrmehl etc.). Hier kann man sich auf das übliche gutachterliche Fachwissen stützen, das bei der Schadensanalyse in Holzbauten angewandt wird.