Landwirtschaftsminister Cem Özdemir übergibt Förderbescheid an Fraunhofer WKI und Partner

Pressenotiz /

Am 27. Oktober 2023 überreichte der Landwirtschaftsminister Cem Özdemir den Förderbescheid des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) für das Forschungsprojekt »Nachhaltige Erzeugung und Verwertung von Rohrkolben auf Niedermoorstandorten in Niedersachsen« (»RoNNi«) an das Projektteam.

Das Foto zeigt eine Gruppe von Personen.
© Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)
Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir übergibt den Förderbescheid an das Projektteam »RoNNi«.

Die Forschenden wollen im Projekt »RoNNi« Roh- und Werkstoffe aus Rohrkolben erzeugen und den Moorschutz umsetzen – im Rahmen der Paludikultur, also der land- und forstwirtschaftlichen Nutzung nasser Moorstandorte. Das Projekt startet in zwei Modellregionen im Landkreis Emsland und Cuxhaven mit 13 Partnern aus Forschung und Wirtschaft.Es gehört zu den Modell- und Demonstrationsvorhaben, die beim BMEL-Förderaufruf zum Moorbodenschutz ausgewählt wurden.

Ziel des Vorhabens ist die Transformation der Bewirtschaftung von entwässerten, landwirtschaftlich genutzten Niedermoorböden hin zu einer klimaschonenden, moorbodenkonservierenden Nassbewirtschaftung durch den Anbau von Rohrkolben (wissenschaftlicher Name: Typha). In zwei Modellregionen mit unterschiedlicher landwirtschaftlicher Struktur wird die großflächige, qualitätsoptimierte Erzeugung von Rohrkolben und die Verwertung der Biomasse als Baustoff und als Gartenbausubstrat (Torfersatz) entwickelt, demonstriert und für die Vermarktung vorbereitet.

Am Fraunhofer WKI werden die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Versuche vornehmen, aus Rohrkolben Schäume herzustellen. Die Forschenden knüpfen an die Erfahrungen mit dem Holzschaum an, der am Fraunhofer WKI entwickelt und patentiert wurde und vollständig aus Holz besteht. Da auch Einjahrespflanzen und andere Biomasse für die Herstellung von Holzschaum genutzt werden können, soll im Projekt »RoNNi« das Verfahren auf die Nutzung von Paludi-Biomassen übertragen und Typhaschäume entwickelt werden. Dazu werden zunächst die einzelnen Prozessschritte betrachtet und umfangreich untersucht, inwieweit Prozessauslegung, Additivierung und Trocknung verändert werden müssen. Zusätzlich dazu soll der Typhaschaum als Bindemittel für Typhapartikel und später als Kernlage für Typhaboard-Sandwichelemente dienen.

Weitere Informationen:
Pressemitteilung des 3N Kompetenzzentrums (27.10.2023)

Letzte Änderung: